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Geschlecht in Sekten

Anke Richter (Buchautorin und Aktivistin): „Geschlecht in Sekten“

Übergriffige Yoga-Gurus, Schamanen und Scharlatane: MeToo hat die Wellness-Welt erreicht. Immer mehr spirituelle Gruppen stehen unter Verdacht, ausbeuterisch und misogyn zu sein. Oder gar Seelenfänger und -zerstörer.

Sekten sind nicht nur ein psychologisches Phänomen, sondern ein feministisches Problem: 40 Prozent von Frauen in sogenannten „high-demand groups“ werden sexuell missbraucht. Dabei ist es egal, ob es sich um religiöse Organisationen, Psychokulte, Tantra-Schulen oder esoterische Gruppen handelt. Nicht Kursinhalt oder Irrglaube sind entscheidend, sondern die Machtstruktur, bestimmt durch eine charismatische Leitfigur (meistens männlich). Die psychischen Spätfolgen für Sektenopfer sind oft verheerend – besonders für Kinder und Jugendliche in sogenannten Sexsekten und ehemaligen radikalen Kommunen, von Sannyasins bis Otto Muehl. Wo sind die Parallelen zu häuslicher Gewalt, was zieht Menschen in diese Bewegungen, und wie finden sie daraus wieder hinaus?

In diesem Vortrag stellt Neuseeland-Korrespondentin und taz-Autorin Anke Richter ihr neues investigatives Buch „Cult Trip: Inside the world of coercion & control“ vor, das 2022 bei HarperCollins erschien. Der verstörende wie persönliche Bericht über ihre jahrelangen Recherchen in internationalen „sex cults“ und ihre Ausflüge in die Neo-Tantra-Szene wurde ein Bestseller.

Mehr zum Thema: https://taz.de/Missbrauch-in-der-Tantra-Szene/!5933020/

Eine Veranstaltungsreihe rund um kreative, subversive und produktive Auseinandersetzungen mit dem Thema Gender an den Schnittstellen von Kunst, (Pop)Kultur, Politik und Wissenschaft.

Steigen Sie ein, kommen Sie vom Kurs ab, nehmen Sie Umwege!